Björn Kuhligk, geboren am 19. 2. 1975 in Westberlin. Nach einer Ausbildung zum Buchhändler trat er neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit vor allem auch als Organisator und Förderer der jungen deutschen Dichterszene in Erscheinung. Über mehrere Jahre veranstaltete er die Berliner Lesereihe „SchwarzlesereY“, war Redakteur der „Berliner Zeitschrift für Lyrik und Prosa ‚lauter niemand‘“ und leitete die Lyrikwerkstatt „open poems“ der literaturWERKstatt. Zusätzlich zu gemeinsamen Autorenprojekten veröffentlichte er mit Tom Schulz von 1997 bis 1999 die „edition minotaurus“ sowie eine Kneipenbuchreihe mit namhaften Schriftstellern, außerdem zusammen mit Jan Wagner 2003 und 2008 die Anthologien „Lyrik von Jetzt“. Seit 2013 ist er Redakteur der Literatur- und Illustrationszeitschrift „Belletristik“. Kuhligk lebt als Buchhändler und Autor in Berlin. Er ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
* 19. Februar 1975
von Svenja Frank
Essay
„La réalité rugueuse à étreindre“, die raue Wirklichkeit zu umarmen, lautet das programmatische Ziel, das sich Arthur Rimbaud für seine Prosagedichte setzte („Une saison en Enfer“, 1873) und das auch dem Schreiben des „Asphalt-Rimbaud“ (Tanja Langer) Björn Kuhligk vielfach als Motto voranstehen könnte. Stets geht Kuhligk in seinen Gedichten und Prosaskizzen von der visuellen Wahrnehmung aus und reiht Bildausschnitte, die häufig der Alltagsrealität der Großstadt entstammen, zu ungewöhnlichen Sequenzen. Wenn deshalb insbesondere seine Gedichte ...